Aufsichts- und Leitungsorgane der SNB
Hier finden Sie sämtliche Informationen zur Funktion und zur Zusammensetzung des Direktoriums, des Erweiterten Direktoriums und des Bankrats der Schweizerischen Nationalbank.
Das Direktorium der SNB
Das Direktorium ist das oberste geschäftsleitende und ausführende Organ. Seine drei Mitglieder werden auf Vorschlag des Bankrats für die Dauer von sechs Jahren durch den Bundesrat gewählt. Das Direktorium ist insbesondere für die Geld- und Währungspolitik, die Strategie zur Anlage der Aktiven, den Beitrag zur Stabilität des Finanzsystems und die internationale Währungszusammenarbeit zuständig.
Martin Schlegel, geboren 1976, schloss sein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich im Jahr 2003 ab und stieg anschliessend in der Organisationseinheit Forschung bei der SNB ein. Von 2004 bis 2009 wirkte Martin Schlegel als Ökonom in den Organisationseinheiten Finanzmarktanalyse und Geldmarkt. Im Jahr 2009 schloss er sein Doktorat der Volkswirtschaftslehre an der Universität Basel ab.
Im Jahr 2009 übernahm Martin Schlegel bei der SNB die Leitung der Organisationseinheit Devisen und Gold. Im Jahr 2016 wurde ihm die Leitung der SNB-Niederlassung Singapur übertragen. Von 2011 bis 2018 war er Mitglied im Anlagekomitee der SNB. Von 2010 bis 2022 nahm Martin Schlegel einen Lehrauftrag für angewandte Geldpolitik an der Universität Basel wahr. In den Jahren 2015 und 2016 stand er zudem punktuell als Experte für Projekte des Internationalen Währungsfonds im Einsatz.
Der Bundesrat ernannte Martin Schlegel per 1. September 2018 zum Stellvertretenden Direktoriumsmitglied. In dieser Funktion war er Stellvertreter des Vorstehers des I. Departements in Zürich. Per 1. August 2022 wurde Martin Schlegel zum Vizepräsidenten des Direktoriums gewählt, worauf er die Leitung des II. Departements (Finanzstabilität, Bargeld, Risikomanagement, Rechnungswesen, Controlling, Operationelle Risiken und Sicherheit) in Bern übernahm. Der Bundesrat wählte Martin Schlegel per 1. Oktober 2024 zum Präsidenten des Direktoriums. Er übernahm darauf die Leitung des I. Departements (Generalsekretariat, Volkswirtschaft, Internationale Währungskooperation, Statistik, Kommunikation, Recht, Compliance, Interne Revision, Human Resources, Liegenschaften und Dienste) in Zürich.
Martin Schlegel ist Gouverneur des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Schweiz, und Mitglied des Verwaltungsrats der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Er vertritt die Schweiz im Plenary und Steering Committee des Financial Stability Board (FSB) und ist Vorsitzender des FSB Standing Committee on Budget and Resources (SCBR). Im Jahr 2024 wurde er zum Präsidenten des Foundation Board des International Center for Monetary and Banking Studies (ICMB) in Genf gewählt. Martin Schlegel ist Mitglied im Vorstand der Zürcher Volkswirtschaftlichen Gesellschaft (ZVG).
Wesentliche Interessenbindungen seit Amtsübernahme im Jahr 2022
Keine
Antoine Martin, geboren 1969, schloss sein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Lausanne ab und promovierte an der University of Minnesota, USA. Antoine Martin begann seine berufliche Laufbahn 2001 bei der Federal Reserve Bank of Kansas City und wechselte vier Jahre später zur Federal Reserve Bank of New York, wo er im Lauf der Jahre verschiedene Führungspositionen innehatte, unter anderem in den Bereichen "Research and Statistics Group" und "Money and Payments Studies Function". Von 2016 bis 2022 war Antoine Martin als Senior Vice President und von 2022 bis 2023 als "Financial Research Advisor on Financial Stability Policy Research" in leitender Funktion tätig.
Der Bundesrat ernannte Antoine Martin per 1. Januar 2024 zum Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, worauf er die Leitung des III. Departements (Geldmarkt und Devisenhandel, Asset Management, Operatives Bankgeschäft und Informatik sowie die Niederlassung Singapur) in Zürich übernahm. Per 1. Oktober 2024 wählte der Bundesrat Antoine Martin zum Vizepräsidenten des Direktoriums. Er übernahm darauf die Leitung des II. Departements (Finanzstabilität, Bargeld, Risikomanagement, Rechnungswesen, Controlling, Operationelle Risiken und Sicherheit) in Bern.
Wesentliche Interessenbindungen seit Amtsübernahme im Jahr 2024
Keine
Petra Tschudin, geboren 1975, erwarb 2002 das Doktorat in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Basel. Nach mehreren Stationen im Ausland trat Petra Tschudin im Jahr 2004 als Ökonomin in die Forschungsabteilung der SNB ein. In den Jahren 2005 bis 2009 nahm sie zudem einen Lehrauftrag im Bereich der angewandten Geldpolitik an der Universität Basel wahr, an der sie 2007 auch habilitierte. Zwischen 2009 und 2011 war Petra Tschudin als Ökonomin in der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich tätig. Von 2011 bis 2014 forschte sie in Dublin als Associate Research Professor am Economic and Social Research Institute und unterrichtete am Trinity College. Nach weiteren Stationen bei der SNB wurde Petra Tschudin 2017 die Leitung der Organisationseinheit Geldpolitische Analysen übertragen. In der Abteilung Geldpolitische Analysen wird die Wirkung der Geldpolitik beurteilt und Forschung zu geldpolitischen Fragestellungen betrieben. Im Jahr 2021 wurde Petra Tschudin stellvertretende Leiterin des Bereichs Volkswirtschaft der SNB.
Der Bundesrat ernannte Petra Tschudin per 1. August 2022 zum Stellvertretenden Direktoriumsmitglied. Sie führte diese Funktion zunächst im I. Departement in Zürich aus und wechselte auf den 1. September 2024 als Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums ins III. Departement. Per 1. Oktober 2024 wählte der Bundesrat Petra Tschudin zum neuen Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, worauf sie die Leitung des III. Departements (Geldmarkt und Devisenhandel, Asset Management, Operatives Bankgeschäft und Informatik sowie die Niederlassung Singapur) in Zürich übernahm.
Wesentliche Interessenbindungen seit Amtsübernahme im Jahr 2024
Keine
Das Erweiterte Direktorium
Das Erweiterte Direktorium setzt sich aus den Mitgliedern des Direktoriums und ihren Stellvertreterinnen und Stellvertretern zusammen und ist für den Erlass der strategischen Vorgaben für die Betriebsführung zuständig. Dem Kollegium der Stellvertreterinnen und Stellvertreter obliegt die Planung und Umsetzung der strategischen Vorgaben für die Betriebsführung. Es gewährleistet die Koordination in allen betrieblichen Angelegenheiten von departementsübergreifender Bedeutung.
Rosmarie Schlup, geboren 1977, erwarb 2001 einen Master of Arts in Internationalen Beziehungen am Graduate Institute in Genf und 2008 einen Master of Science in Internationaler Politischer Ökonomie an der London School of Economics. Ab 2009 übernahm Rosmarie Schlup die Position der Delegationsleiterin des Pariser Clubs im Ressort Exportförderung und Standortpromotion des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), in dem sie auch die stellvertretende Ressortleitung innehatte. Im Jahr 2011 wurde sie zur stellvertretenden Leiterin des Ressorts Makroökonomische Unterstützung des SECO berufen. Von 2015 bis 2016 war Rosmarie Schlup als Senior Technical Assistance Officer beim Internationalen Währungsfonds in Washington tätig. Anschliessend leitete sie von 2016 bis 2022 das Ressort Makroökonomische Unterstützung im SECO. 2022 wurde Rosmarie Schlup vom Bundesrat zur Schweizer Exekutivdirektorin bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London ernannt und gleichzeitig mit dem Botschaftertitel ausgezeichnet.
Per 1. September 2024 ernannte der Bundesrat Rosmarie Schlup zum Stellvertretenden Direktoriumsmitglied der Schweizerischen Nationalbank. Sie führt diese Funktion im I. Departement in Zürich aus und ist dort für die operative Führung der Bereiche Internationale Währungskooperation, Generalsekretariat, Recht, Interne Revision, Compliance sowie Liegenschaften und Dienste verantwortlich.
Wesentliche Interessenbindungen seit Amtsübernahme im Jahr 2024
Keine
Attilio Zanetti, geboren 1969, studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg und schloss sein Studium im Jahr 2001 mit einem Doktorat ab. Im Jahr 1994 trat Attilio Zanetti im Bereich Volkswirtschaft in die Schweizerische Nationalbank ein. Von 2002 bis 2008 war er Leiter der Gruppe Konjunktur Schweiz in der Organisationseinheit Konjunktur. Er wurde 2008 zum Leiter der Organisationseinheit Konjunktur ernannt. Ab 2010 übernahm er auch die Leitung der Delegierten für regionale Wirtschaftskontakte der SNB. Attilio Zanetti nahm zudem zwischen 2008 und 2019 Lehraufträge in den Fachbereichen Makroökonomie und Geldpolitik an der Universität Basel wahr. Als Visiting Scholar absolvierte er Aufenthalte bei der Federal Reserve Bank of San Francisco und beim Internationalen Währungsfonds. Im Jahr 2020 wurde Attilio Zanetti die Leitung des Bereichs Internationale Währungskooperation der SNB übertragen. Der Bereich Internationale Währungskooperation verantwortet bei der SNB die Zusammenarbeit mit anderen Zentralbanken sowie multilateralen Institutionen und Behörden.
Per 1. August 2022 ernannte der Bundesrat Attilio Zanetti zum Stellvertretenden Direktoriumsmitglied. Er führt diese Funktion im I. Departement in Zürich aus und ist dort für die operative Führung der Bereiche Volkswirtschaft, Statistik, Kommunikation und Human Resources verantwortlich.
Wesentliche Interessenbindungen seit Amtsübernahme im Jahr 2022
Keine
Prof. Dr. Sébastien Kraenzlin, geboren 1979, studierte Volkswirtschaft an der Universität St. Gallen (HSG). Er arbeitete von 2004 bis 2006 im Economic Research bei der Credit Suisse AG und trat im Januar 2007 in die Schweizerische Nationalbank (SNB) ein. Im gleichen Jahr erwarb er das Doktorat in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Basel, wo er seit 2010 im Bereich der angewandten Geldpolitik lehrt. Nach einem Auslandaufenthalt bei der Bank of England leitete er von 2012 bis 2015 die Organisationseinheit Geldmarkt, die für die Umsetzung der Geldpolitik zuständig ist. Von 2016 bis 2024 führte er den Bereich Operatives Bankgeschäft. In dieser Funktion war er u.a. verantwortlich für strategische Vorhaben im Bereich der Schweizer Finanzmarktinfrastruktur (z.B. Erneuerung der Geldmarktinfrastruktur und Einführung von "Instant Payments"). Gleichzeitig leitete er die Innovationsvorhaben der SNB im Bereich der "Distributed Ledger Technology" in Zusammenarbeit mit dem Innovation Hub der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und vertrat die Nationalbank im Verwaltungsrat der SIC AG, in diversen strategischen Beiräten der SIX Group sowie im "Committee on Payments and Market Infrastructures" der BIZ. 2021 wurde Sébastien Kraenzlin von der Universität Basel zum Professor für Monetäre Ökonomie und Finanzmarktinfrastruktur ernannt.
Per 1. April 2024 ernannte der Bundesrat Sébastien Kraenzlin zum Stellvertretenden Direktoriumsmitglied. Er führt diese Funktion im II. Departement (Finanzstabilität, Bargeld, Risikomanagement, Rechnungswesen, Controlling, Operationelle Risiken und Sicherheit) in Bern aus.
Wesentliche Interessenbindungen seit Amtsübernahme im Jahr 2024
Keine
Thomas Moser, geboren 1967, schloss seine Studien 1997 an der Universität Zürich mit einem Doktorat in Wirtschaftswissenschaften ab. Zwischen 1994 und 1996 arbeitete er als Lehr- und Forschungsassistent am Institut für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Zürich, danach von 1996 bis 1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich.
1999 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Internationale Währungsbeziehungen zur Nationalbank. Zwischen 2001 und 2004 war er zunächst als Advisor sowie ab 2002 als Senior Advisor des Schweizerischen Exekutivdirektors beim Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington tätig. Nach seiner Rückkehr aus Washington im Jahr 2004 arbeitete Thomas Moser als Vizedirektor und stellvertretender Leiter der Organisationseinheit "Internationale Forschung und Technische Hilfe" bei der SNB in Zürich. 2006-2009 war Thomas Moser dann wieder in Washington als Schweizerischer Exekutivdirektor beim IWF tätig.
Der Bundesrat ernannte Thomas Moser per Anfang 2010 zum Stellvertretenden Direktoriumsmitglied. Er führte diese Funktion zunächst im I. Departement in Zürich aus und wechselte auf den 1. September 2018 als Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums ins III. Departement, wo er für die operative Führung der Bereiche Geldmarkt und Devisenhandel, Asset Management, Operatives Bankgeschäft und Informatik sowie für die Niederlassung Singapur verantwortlich ist.
Thomas Moser ist Mitglied des geschäftsleitenden Ausschusses des Schweizerischen Instituts für Banken und Finanzen der Universität St. Gallen und Gastprofessor an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern.
Der Bankrat der SNB
Der Bankrat übt die Aufsicht und Kontrolle über die Geschäftsführung der SNB aus. Die Amtsdauer für die Mitglieder des Bankrats beträgt 4 Jahre und die gesamte Amtszeit maximal 12 Jahre.
Die Zusammensetzung des Bankrats
Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das die Prinzipien für die personelle Zusammensetzung des Bankrats der SNB regelt. Es hat zum Ziel, die für die SNB wichtigen Qualitäten und Fachkompetenzen im Bankrat stets zu gewährleisten.
Ausschüsse des Bankrats
Die Ausschüsse des Bankrats werden durch den Bankrat für ein Jahr bestimmt.
Ehemalige Bankratspräsidenten und -präsidentin der SNB