Wieso sind stabile Preise wichtig?

Inflation ist Sand im Getriebe der Wirtschaft. Unter einer hohen Inflation leiden vor allem die finanziell schwächeren Bevölkerungsgruppen. Die Nationalbank hat deshalb den Auftrag, für stabile Preise zu sorgen.

Mit stabilen Preisen behält das Geld seinen Wert über die Zeit. Das gibt den Unternehmen und den Haushalten die Sicherheit, dass sie sich mit ihrem Geld morgen noch ungefähr gleich viel leisten können wie heute. Die Firmen können so verlässlich planen, und die Bürgerinnen und Bürger müssen sich keine Sorgen um die Kaufkraft ihrer Einkommen machen.

Kein Sand im Getriebe

Steigen die Preise über eine längere Zeit spürbar an, spricht man von Inflation. Sinken sie hingegen über längere Zeit, herrscht Deflation. Beide, Inflation und Deflation, verzerren das Preisgefüge, Preise sind weniger aufschlussreich und für die Unternehmen wird die Planung schwieriger. Zudem führt es zu einer Umverteilung von Einkommen und Vermögen, die vor allem die wirtschaftlich Schwächeren benachteiligt, denn sie haben weniger Möglichkeiten, sich abzusichern.

Stabile Preise bedeuten stabile Kaufkraft

Die Nationalbank hat vom Gesetzgeber deshalb den Auftrag erhalten, für Preisstabilität im Land zu sorgen. Sie definiert Preisstabilität als einen Anstieg der Konsumentenpreise von weniger als 2% pro Jahr.

Faustregel: Wie lange dauert es, bis sich die Kaufkraft von 1 Franken halbiert?
  • Bei einer Inflationsrate von 1% dauert es 70 Jahre.

  • Bei einer Inflationsrate von 2% dauert es 35 Jahre.
  • Bei einer Inflationsrate von 5% dauert es 15 Jahre.
  • Bei einer Inflationsrate von 10% dauert es 7 Jahre.

Preisstabilität bedeutet, dass sich das Preisniveau nicht verändert. Dabei können die Preise einzelner Güter durchaus schwanken, aber der Durchschnitt aller Preise verändert sich nur so wenig, dass es im Alltag kaum ins Gewicht fällt.

Gut zu wissen

Das Bundesamt für Statistik ermittelt jeden Monat die Preisentwicklung eines typischen Warenkorbs der Haushalte in der Schweiz. Von Produkten wie Lebensmitteln, Verkehr oder Freizeitaktivitäten werden an 5 400 Standorten 100 000 Preise erhoben. Daraus wird der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ermittelt, der misst, wie sich die Preise der Waren und Dienstleistungen im Durchschnitt entwickeln. Steigt der LIK, werden die Güter teurer, und die Kaufkraft der Haushalte sinkt.

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Die Nationalbank analysiert und erklärt

An ihren vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilungen analysiert die Nationalbank die jeweilige Wirtschaftslage gründlich und präsentiert ihre Prognose über die künftige Preisentwicklung. Droht laut der Prognose die Inflation dauerhaft über 2% zu steigen, strafft die Nationalbank die Geldpolitik. Umgekehrt lockert sie die Geldpolitik etwa, wenn das Preisniveau anhaltend zurückgeht. Die Nationalbank informiert die Öffentlichkeit über ihren geldpolitischen Entscheid und erklärt die Beweggründe dafür.

Die geldpolitischen Entscheide der Nationalbank

55 Milliarden Mark

So viel kostete im Jahr 1923 in Deutschland ein Brot. Damals steckte das Land in einer Hyperinflation, einer extremen Form der Inflation, bei der die Preise zunehmend schnell steigen und die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger rasant sinkt. Leider ist die Hyperinflation nicht bloss ein Phänomen aus alten Zeiten. In der jüngsten Vergangenheit kämpften etwa Länder in Afrika und Lateinamerika damit.

Arbeiter verbrennen 'inflationäres' Papiergeld, Berlin 1923. ©Keystone/IBA-Archiv
Arbeiter verbrennen 'inflationäres' Papiergeld, Berlin 1923. ©Keystone/IBA-Archiv

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