Referat an der Generalversammlung
Zusammenfassung
Der Präsident des Direktoriums, Hans Meyer, ging in seinem Überblick über die wichtigsten Entwicklungen im Jahre 1997 zuerst auf die Konjunkturlage und die Geldpolitik ein und orientierte danach über die Finanzkrise in Ostasien, die Reform der Währungsverfassung, die Neukonzeption des Bargeldverkehrs und die Neuregelung der Ausschüttung von Nationalbankerträgen.
Die noch stark vom Export gestützte Erholung erfasste im vergangenen Jahr allmählich auch die Binnenwirtschaft. Sie war aber immer noch schwach. Die Hauptsorge galt daher der Wechselkursentwicklung. Durch eine Erhöhung der Liquidität wirkte die Nationalbank der Tendenz zu einer übermässigen Aufwertung des Frankens, die sich im Gefolge der ostasiatischen Krise verstärkte, entgegen. Die Finanzkrise in Ostasien bestätige, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im regionalen wie auch im globalen Rahmen nur auf der Grundlage gesellschaftlich und wirtschaftlich stabiler Einzelstaaten möglich sei. Die Reform der Währungsverfassung kam wichtige Schritte voran. Der Vorschlag zum neuen Geld- und Währungsartikel, den der Bundesrat auf der Grundlage des Expertenberichts erarbeitete, stiess in der Vernehmlassung auf überwiegend positives Echo. Im Bereich des Bargeldes verlangte die zunehmende Konzentration der Bargeldflüsse eine Zusammenlegung der Bargeldverarbeitung bei der Nationalbank an vier Standorten. Die anderen vier Zweigstellen werden weiterhin mit der Information über die Notenbankpolitik und der Beobachtung der regionalen Wirtschaftslage betraut sein. Gemäss einer neuen Vereinbarung mit dem Bundesrat wird die Nationalbank in den Jahren 1998-2002 die Gewinnausschüttungen wesentlich auf jährlich 1,5 Mrd. Franken erhöhen. Dies wurde möglich, da der mit der Teilrevision der Nationalbankgesetzes vom November 1997 erweiterte Anlagespielraum künftig zu höheren Erträgen führt und die derzeitigen Rückstellungen deutlich über dem angestrebten Stand liegen.