Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsaussichten der schweizerischen Wirtschaft an der Schwelle des 21. Jahrhunderts
Zusammenfassung
Die schweizerische Wirtschaft ist in den neunziger Jahren wettbewerbsfähiger geworden. Dazu haben die tiefgreifenden Umstrukturierungen, die Deregulierung und Öffnung der Märkte sowie neue wirtschaftspolitische Lösungen wesentlich beigetragen. Die neunziger Jahre waren jedoch auch von Stagnation und Arbeitslosigkeit geprägt. Wechselkursturbulenzen und eine schwache internationale Konjunktur verlängerten die Rezession, die in Kauf genommen werden musste, um die Inflation zu bekämpfen. Der damaligen Notenbankleitung muss attestiert werden, dass ihr klares Ziel, die Preisstabilität wiederherzustellen, die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik nachhaltig gestärkt hat. Aus heutiger Sicht würde die Nationalbank aber stärker als damals hervorheben, dass sie die Wechselkursentwicklung bei ihren geldpolitischen Entscheiden berücksichtigt.
Die langfristige Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Wirtschaft muss für die wirtschaftspolitischen Akteure ein erstrangiges Ziel darstellen. Gefördert müssen alle Faktoren, die ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum begünstigen. Dazu gehören unter anderem stabile makroökonomische Rahmenbedingungen. Die Nationalbank ist deshalb bestrebt, einen hohen Grad an Preisstabilität zu gewährleisten. Will sie ihren Stabilitätsauftrag erfüllen, kann sie am Wechselkurs nicht vorbeigehen. Sie berücksichtigt ihn in dem Masse, wie er die Inflationsprognose beeinflusst.