«Liquidität» – eine Herausforderung für die Banken
Zusammenfassung
Die Krisenresistenz des internationalen Finanzsystems konnte in den vergangenen Jahrzehnten dank weitreichenden Anstrengungen von Finanzinstituten, Zentralbanken sowie Regulatoren markant verbessert werden. Trotzdem bleibt angesichts der stetig wachsenden Volumen an den Finanzmärkten die Sicherstellung ausreichender Liquidität von fundamentaler Bedeutung für die Banken.
Insbesondere können in Krisenzeiten als verhältnismässig sicher eingestufte Quellen von Liquidität plötzlich versiegen oder nur noch eingeschränkt zur Verfügung stehen. Die Herausforderung für Banken liegt deshalb darin, bei der Planung und Durchführung ihres Liquiditätsmanagements zuverlässige Liquiditätsquellen zu erschliessen, die auch in Krisenzeiten die Zahlungsbereitschaft sichern. Dies verlangt eine korrekte Erfassung der Liquiditätsrisiken und die Bereitstellung von Vermögenswerten, welche sich im Bedarfsfall als Sicherheiten eignen.
In der Schweiz ist das Repo-Geschäft das zukunftsweisende Instrument für das Liquiditätsmanagement der Banken: Einerseits erlaubt es die Minimierung von Gegenparteirisiken bei der Kreditvergabe und ermöglicht den Zugang zu einem krisenresistenten, kollateralisierten Interbanken-Handel. Andererseits ist die Schweizerische Nationalbank selbst Teilnehmer am Repo-Handel und nutzt diesen für die Umsetzung der Geldpolitik sowie die Bereitstellung von Liquidität in Normal- und Stresssituationen.