Risikominimierung und Liquiditätssicherung mittels Einsatz von Repo-Geschäften
Zusammenfassung
Repo-Geschäfte haben als Refinanzierungsinstrument international schon seit vielen Jahren eine grosse Bedeutung. Dagegen entstand der Repo-Handel in der Schweiz erst im Jahre 1998. Damit sich ein Repo-Markt in der Schweiz etablieren konnte, mussten die Repo-Geschäfte zuvor von der Stempelsteuer befreit und ins geldpolitische Instrumentarium der Nationalbank aufgenommen werden. Die späte Einführung des Repo-Geschäfts in der Schweiz hatte den Vorteil, dass ein von Grund auf neues und in Bezug auf Infrastruktur und Prozessabläufe weltweit führendes Repo-System errichtet werden konnte.
Das Repo-Geschäft in Franken hat im Vergleich zu den traditionellen Geldmarktgeschäften in Bezug auf Risikoverminderung und Liquiditätssicherung klare Vorteile. Beim Repo-Geschäft werden die Kreditrisiken minimiert, weil die Geldforderung jederzeit voll mit Effekten gedeckt ist. Auch die operationellen Risiken und das Erfüllungsrisiko sind im Franken-Repo-System aufgrund der automatisierten Abwicklung und des integrierten Risikomanagements der SegaInterSettle (SIS) nahezu eliminiert. Aufgrund ungenügender Berücksichtigung der Risikokosten bei den traditionellen Geldmarktgeschäften ist das Volumen der Repo-Geschäfte immer noch relativ klein. Es ist Aufgabe der jeweiligen Bankleitung, für ihren Geldhandel die richtigen Anreize zu setzen.
Liquiditätsrisiken können durch den Einsatz von Repo-Geschäften massgeblich eingeschränkt werden. SNB-repofähige Effekten lassen sich am Interbankenmarkt jederzeit in Geld umwandeln, auch wenn diese Effekten bereits aus einem Repo-Geschäft stammen. Ein funktionierender Repo-Markt trägt so wesentlich zur Liquiditätssicherung im Bankensektor bei. Zudem ist der Zugang zu allen Fazilitäten der Nationalbank ab 2006 nur noch über Repo-Geschäfte möglich. Um die Liquidität jederzeit sicherstellen zu können, sollte sich deshalb jede eigenständige inländische Bank an das Franken-Repo-System anschliessen.