Aktuelle Konjunkturlage und Geldpolitik
Zusammenfassung
Die schweizerische Konjunktur belebte sich im vergangenen Jahr deutlich. Der Aufschwung wurde von den Exporten getrieben, aber auch der Bau und die Konsumausgaben wirkten stützend. Trotzdem übten sich die Unternehmen bei Investitionen und Neueinstellungen in Zurückhaltung. Die Belebung war somit noch unvollständig, und die Inflationsrisiken waren entsprechend gering.
Seit dem Jahreswechsel häuften sich sowohl im Aus- wie im Inland die positiven Nachrichten. In den USA und im asiatischen Raum ist die Dynamik nach wie vor hoch, und auch in Europa fasst die Erholung zunehmend Fuss. Eingebettet in das freundliche internationale Umfeld gewann der wirtschaftliche Aufschwung in der Schweiz an Breite. Insbesondere scheint das Investitionsumfeld heute wesentlich günstiger als noch im letzten Jahr. Dies gilt gerade auch für die Region Nordwestschweiz. Viele dort ansässige Unternehmen gaben an, lange Zeit zurückgehaltene Investitionspläne nun realisieren zu wollen.
Die Schweizerische Nationalbank rechnet für das laufende Jahr mit einem Wachstum des schweizerischen Bruttoinlandproduktes von gut 2%. Die Konjunkturbelebung stellt zumindest in der kurzen Frist keine Gefahr für die Preisstabilität dar. In der längeren Frist jedoch ist das gegenwärtige tiefe Zinsniveau nicht mit der Preisstabilität vereinbar. Verläuft die wirtschaftliche Entwicklung wie erwartet, wird die Nationalbank die bereits eingeleitete Anpassung ihres geldpolitischen Kurses graduell weiterführen.