Einleitende Bemerkungen, Siebzig Jahre danach: Der endgültige Kollaps des Goldstandards im September 1936
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der Grossen Depression sahen sich in den 1930er-Jahren alle Länder gezwungen, entweder ihre Währung abzuwerten oder Kapitalverkehrskontrollen einzuführen. Die Schweiz und die anderen Länder des sog. Goldblocks hielten am längsten an den alten Paritäten fest und versuchten die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Wirtschaft durch die Senkung der einheimischen Kosten und Preise wiederherzustellen. Diese Deflationspolitik scheiterte indessen weitgehend, so dass die wirtschaftliche Erholung in diesen Ländern später einsetzte als dort, wo die Währungen bereits zwischen 1931 und 1935 abgewertet worden waren.
Die Abwertung des Schweizer Frankens im September 1936 war ein Schock, da die Währungsbehörden immer wieder betont hatten, dass eine Abwertung keine Lösung der Probleme bringe. Sie wurde allerdings nicht als Ankündigung des Endes eines auf Gold basierenden Währungssystems gesehen. Es brauchte 40 Jahren - und viele andere Schwierigkeiten, bis man flexible Wechselkurse als brauchbare Möglichkeit betrachtete, und mehr als 60 Jahre, bis die Goldparität aus dem Gesetz entfernt wurde.