Schweizer Wirtschaft und Finanzplatz – Erfolg und neue Herausforderungen
Zusammenfassung
Mitte 2003 setzte in der Schweiz ein bemerkenswerter, breit abgestützter Aufschwung ein. Er hält bis heute an, obwohl in jüngster Zeit die konjunkturelle Unsicherheit gestiegen ist. Es gibt einige Faktoren, die dafür sprechen, dass sich auch die längerfristigen Wachtumsaussichten für die Schweiz verbessert haben. Dazu gehören die zunehmende Globalisierung unserer Wirtschaft und die Öffnung des Arbeitsmarktes gegenüber der EU. Die Schweizer Volkswirtschaft partizipiert an der Internationalisierung sowohl durch vermehrte Direktinvestitionen als auch durch einen wachsenden Aussenhandel. Gleichzeitig hat der Wettbewerb auf dem inländischen Produktemarkt zugenommen. Auf diesem Gebiet ist allerdings noch einiges zu tun, auch als Gegenstück zur Öffnung des Arbeitsmarktes gegenüber der EU.
Globalisierung und Öffnung stellen die Unternehmen und die Wirtschaftspolitik vor Herausforderungen, die vor allem dann ins Bewusstsein treten, wenn es - wie im Fall der gegenwärtigen internationalen Finanzmarktturbulenzen - zu Rückschlägen kommt. Obschon am internationalen Geldmarkt inzwischen eine gewisse Ruhe eingekehrt ist, sind die Finanzmarktturbulenzen noch nicht ausgestanden, weder für die involvierten Finanzinstitute noch für die Weltwirtschaft.
Nach vier Jahren kräftigen Wirtschaftswachstums und tiefer Inflation stehen damit der schweizerischen Wirtschaft wieder schwierigere Zeiten bevor. Die Konjunkturaussichten sind infolge der Finanzmarktturbulenzen unsicherer geworden und gleichzeitig hat sich der Teuerungsdruck in den letzten Monaten deutlich verstärkt – eine wenig komfortable Situation für eine Zentralbank. Ein positives Element bleiben die Errungenschaften der letzten Jahre, welche die Voraussetzungen für ein längerfristig höheres Trendwachstum geschaffen haben. Diese gilt es weiter zu verbessern, um die Schweiz als vitalen Wirtschaftsstandort zu erhalten.