Tiefe Hypozinsen: Fluch oder Segen?

19. Juni 2009
Delegiertenversammlung des HEV Schweiz, Säntis

Zusammenfassung

Mit tiefen Zinsen versucht die Geldpolitik die Nachfrage zu stimulieren, um so die Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Ein wichtiger Übertragungskanal ist dabei der Immobilienmarkt. So bringen tiefere Hypothekarzinsen über tiefere Zinszahlungen und Mieten eine unmittelbare Entlastung für Wohneigentümer und Mieter. Dank dieser Entlastung haben die Haushalte mehr Spielraum für Konsum und Investitionen. Dies fördert die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und das Wirtschaftswachstum.

Trotz der unmittelbar positiven Auswirkungen birgt ein tiefes Zinsniveau mittelfristig aber auch Gefahren für die Stabilität des Schweizer Immobilienmarktes und letztendlich des Finanzsystems. Die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt, dass längere Phasen tiefer Zinsen zu Spekulationen am Immobilienmarkt und zu lascher Standards bei der Hypothekarvergabe führen können.

Die Herausforderung im heute schwierigen Umfeld besteht darin, die Wirtschaft mit tiefen Zinsen zu fördern, ohne mittelfristig Risiken für die Stabilität des Finanzsystems und des Immobilienmarktes zu schaffen. Diese Risiken können durch eigenverantwortliches Handeln der Wohneigentümer und durch Disziplin der Banken bei der Kreditvergabe in Schranken gehalten werden. Haushalte sollten Wohneigentum nur dann erwerben, wenn die Tragbarkeit auch bei höheren Zinsen gegeben ist. Zudem sollten Haushalte Wohneigentum mit ausreichend Eigenkapital finanzieren. Eigenkapital wirkt als Puffer und absorbiert Schwankungen der Immobilienpreise. Die Banken müssen auch bei tiefen Zinsen eine disziplinierte Kreditvergabe vornehmen. Die Einhaltung der maximalen Belehnungsgrade und eine konservative Bewertung der Liegenschaften muss jederzeit im Zentrum der Kreditvergabe stehen.

Datei herunterladen

Die Datei kann per Klick auf den Button heruntergeladen werden.

Weitere Dateien

Verwandte Inhalte

Beteiligte Personen

  • Thomas Jordan
    Mitglied des Direktoriums

Ihre Einstellungen

Erforderlich: Diese Cookies (z.B. zum Speichern Ihrer IP-Adresse) können nicht abgelehnt werden, da sie notwendig sind, um den Betrieb der Website zu gewährleisten. Diese Daten werden nicht weiter ausgewertet.
Analyse: Wenn Sie Ihre Einwilligung zu dieser Kategorie geben, werden Daten wie IP-Adresse, Standort, Geräteinformationen, Browser-Version und Besucherverhalten gesammelt. Diese Daten werden für SNB-interne Zwecke ausgewertet und 2 Jahre aufgehoben.
Drittanbieter: Wenn Sie Ihre Einwilligung zu dieser Kategorie geben, werden Services von Dritten (z.B. zur Ergänzung der SNB-Website mit multimedialen Inhalten) aktiviert, die Personendaten sammeln, diese bearbeiten und ins Ausland weltweit bekannt geben sowie Cookies setzen. Die entsprechenden Datenschutz-Regelungen sind in der Datenschutzerklärung für die Website der Schweizerischen Nationalbank verlinkt.

Wählen Sie Ihre gewünschten Einstellungen:

Diese Website verwendet Cookies, Analysetools und weitere Technologien, um angeforderte Funktionen, Inhalte und Dienste zur Verfügung zu stellen, angezeigte Inhalte zu personalisieren, Verknüpfungen zu Sozialen Medien anzubieten und die Nutzung der Website zur Verbesserung ihrer Bedienbarkeit in anonymisierter Form zu analysieren. Es werden dabei auch Personendaten an Dienstleister von Videodiensten ins Ausland weltweit bekanntgegeben und es kommen deren Analysetools zur Anwendung. Mehr Informationen finden Sie unter "Einstellungen verwalten".