Die geldpolitischen Herausforderungen und der Schweizer Immobilienmarkt

28. Oktober 2010
Tag der Tessiner Wirtschaft, Lugano

Zusammenfassung

Die Nationalbank warnt seit einiger Zeit, dass die Entwicklung rund um den Schweizer Immobilienmarkt besorgniserregend ist. Es besteht zwar heute kein Grund zur Panik. Allerdings gibt es auch keinen Grund zur Entwarnung. Der Preisanstieg über die letzten Jahre scheint bisher mit wenigen Ausnahmen durch Fundamentalfaktoren erklärbar zu sein. Aber diese Ausnahmen sind als Warnsignale zu verstehen.

Die Risiken, auf die wir seit einiger Zeit hinweisen, leiten sich in erster Linie aus der Hypothekarkreditvergabe ab. Die Zinsen sind gegenwärtig auf historisch sehr tiefem Niveau. Auch ist der Wettbewerbsdruck im Hypothekarmarkt gross. Hinweise über eine laxere Kreditvergabe verdienen daher die volle Aufmerksamkeit aller Beteiligten.

Die Nationalbank wird in enger Zusammenarbeit mit der FINMA und den Banken die weitere Entwicklung auf dem Hypothekarmarkt eng verfolgen. Bei Bedarf werden die Behörden nicht zögern, gezielt Korrekturmassnahmen zu ergreifen. Die Nationalbank wird ausserdem allfällige makroprudentielle Massnahmen als Ergänzung zur Geldpolitik prüfen. Die Geldpolitik bleibt auf die Gewährleistung der Preisstabilität in unserem Lande ausgerichtet.

Wir alle tragen eine gemeinsame Verantwortung. Die Schweiz hat die schwerste globale Finanz- und Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit besser als viele andere Länder überstanden. Die Ausgangslage präsentiert sich trotz allen erlebten Schwierigkeiten recht günstig. Es wäre sehr bedauerlich, wenn wir diese guten Voraussetzungen durch unverantwortliches Handeln am Hypothekarmarkt gefährden würden.

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Beteiligte Personen

  • Philipp Hildebrand
    Präsident des Direktoriums

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