Die Herausforderungen der globalen Wirtschaftskrise – Kann die Schweiz sie bewältigen?
Zusammenfassung
Die Finanz- und Wirtschaftskrise stellt viele Länder vor grosse wirtschaftliche Herausforderungen. Welche sind insbesondere für die Schweiz von Bedeutung? Und wie kann die Schweiz diesen begegnen?Die Schweiz steht in der aktuellen Situation vor drei zentralen Herausforderungen:Erstens hat die Krise gezeigt, dass systemrelevante Banken ein Land in Bedrängnis bringen können. Gerade für die Schweiz mit ihren zwei sogar global systemrelevanten Grossbanken ist es daher unerlässlich, dass die Stabilität des Finanzsystems nachhaltig gestärkt wird. Zweitens veränderte die Krise das wirtschaftliche Umfeld für die äusserst global ausgerichtete Schweiz in starkem Mass. Zunächst muss unser Land mit der Aufwertung des Schweizer Frankens fertig werden, vor allem gegenüber dem Euro, der wegen der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern unter Druck geraten ist. Gleichzeitig hat die Krise den Trend zur Verschiebung der wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse in die aufstrebenden Volkswirtschaften weiter verstärkt. Die Schweiz muss deshalb alles daran setzen, ihre Wettbewerbsfähigkeit in dieser sich verändernden Welt auch in Zukunft sichern zu können. Drittens muss dem internationalen Druck auf die Schweiz mit überzeugenden Antworten entgegen getreten werden. Dieser Druck hat jüngst deutlich zugenommen – insbesondere im Zusammenhang mit der Frage der Steuerkonformität von ausländischem Vermögen in der Schweiz. Das sind beachtliche Herausforderungen. Die Schweiz bringt aber gute Voraussetzungen mit, um ihnen mit Zuversicht entgegenzutreten. Zentral ist, dass es ihr gelingt, von den spezifischen Stärken zu profitieren, die das Land auch in der Vergangenheit ausgezeichnet haben. Zu diesen „Erfolgsfaktoren“ gehören (a) die gesellschaftliche und politische Kultur, die auf Einbindung aller Positionen und Konsensfähigkeit aufbaut, (b) die Innovationsfähigkeit und Flexibilität sowie (c) die politische und wirtschaftliche Stabilität.