Zehn Jahre nach der Krise: Entwicklungen an den Märkten und Herausforderungen für die SNB

8. November 2018
Geldmarkt-Apéro, Genf

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Zusammenfassung

Zehn Jahre nach der Finanzkrise haben sich die Kernaufgaben der Zentralbanken kaum geändert. Stark gewandelt hat sich jedoch das Umfeld, in dem sie tätig sind. Dies ist vor allem auf strukturelle Entwicklungen zurückzuführen, die sich seit der Krise beschleunigt haben, wie die Digitalisierung der Wirtschaft oder das Aufkommen neuer Technologien und das Auftreten neuer Akteure an den Finanzmärkten.

Diese Entwicklungen haben drei für die Schweizerische Nationalbank (SNB) zentrale Märkte beeinflusst: den Gütermarkt, den Devisenmarkt und den Geldmarkt. Damit die SNB ihr geldpolitisches Mandat jederzeit bestmöglich erfüllen kann, ist es unerlässlich, dass sie die Entwicklungen, denen sie sich gegenübersieht, versteht und sich stets an diese anpasst.

Am Gütermarkt kann die Digitalisierung die Preisentwicklung auf zwei Arten beeinflussen: zum einen durch eine geringere Preissetzungsmacht des traditionellen Einzelhandels und zum anderen durch eine schnellere Preisanpassung nach wirtschaftlichen Schocks. Es ist möglich, dass die Geldpolitik zunehmend mit diesem neuen Phänomen konfrontiert wird, insbesondere in einer kleinen offenen Volkswirtschaft wie der Schweiz, in der die Teuerung stark durch externe Faktoren, wie Wechselkursveränderungen, beeinflusst wird. Die SNB bleibt daher bedacht, die Auswirkungen der Digitalisierung gut zu verstehen.

Auch der Devisenmarkt hat sich grundlegend verändert, und zwar in Bezug auf drei Bereiche: die eingesetzten Technologien, die Fragmentierung der Handelsaktivität und das Auftreten neuer Akteure. Dieser Markt ist für die SNB von besonderer Bedeutung. Dort führt sie bei Bedarf ihre Interventionen durch und ist bei der Verwaltung ihrer Devisenreserven aktiv. Um sich an die strukturellen und technologischen Veränderungen am Devisenmarkt anzupassen, hat die SNB intern ihre Kompetenzen ausgebaut, insbesondere hinsichtlich der Analyse hochfrequenter Daten. In diesem Bereich entsprechen ihre technologischen Ressourcen und ihre Fähigkeiten dem neuesten Stand.

Für die Übertragung der Geldpolitik spielt auch der Geldmarkt eine äusserst wichtige Rolle. Dieser Markt hat sich sowohl bezüglich Struktur als auch Rahmenbedingungen stark verändert. Einerseits ist das unbesicherte Segment zugunsten des besicherten Segments stark zurückgegangen, wodurch der Repomarkt in den Mittelpunkt des Geldmarkts gerückt ist. Andererseits dürfte der Referenzzinssatz für den Geldmarkt, der Franken-Libor, durch den besicherten Tagesgeldzinssatz SARON ersetzt werden. In diesem sich wandelnden Umfeld arbeitet die Nationalbank an einer modernen und widerstandsfähigen Geldmarktinfrastruktur, die es ihr jederzeit ermöglicht, alle ihre geldpolitischen Instrumente wirksam einzusetzen.

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Beteiligte Personen

  • Andréa M. Maechler
    Mitglied des Direktoriums

  • Thomas Moser
    Stellvertretendes Mitglied des Direktoriums

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