Die Bedeutung der akademischen Forschung und Lehre für das Erfolgsmodell Schweiz

1. Dezember 2018
Dies Academicus, Universität Bern, Bern

Zusammenfassung

Der Erfolg der Schweiz in den letzten Jahrzehnten basiert massgeblich auch auf ihrem leistungsfähigen Bildungssystem. Dieses ist zentral für den wirtschaftlichen Wohlstand, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Chancengleichheit insgesamt. Ein gutes Bildungssystem ist auch der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ein grosses Anliegen. Dazu gehören Universitäten, die sich gegenüber der internationalen Konkurrenz zu behaupten wissen.

Die SNB rekrutiert viele Mitarbeitende für Aufgaben, bei denen ein universitärer Abschluss Voraussetzung ist. Zudem pflegt sie einen engen Austausch mit der akademischen Welt, damit neue relevante Forschungsergebnisse in die geldpolitische Entscheidungsfindung einfliessen können. Der Wettbewerb der Ideen ist anregend und schafft Anreize für eine noch bessere Geld- und Währungspolitik.

Der Anspruch auf Exzellenz in der akademischen Bildung sollte sich nicht nur an die Forschung richten, sondern ebenso an die Lehre. Erfahrungsgemäss formen Grundlagenvorlesungen die Haltung der Studenten zu bestimmten Themen und Fächern dauerhaft. In der Lehre wird das Fundament gelegt, auf dem die spätere akademische Spezialisierung und die berufliche Karriere basieren. Professoren tragen als Vorbilder für die Absolventen eine grosse Verantwortung. Da die Studienzeit für einen Grossteil der Führungskräfte und der Fachspezialisten prägend ist, beeinflusst die Qualität der Lehre die Wirtschaft und die Verwaltung wesentlich.

Der direkte Beitrag der Universitäten zur Sicherung des Wohlstands besteht darin, die Fertigkeiten zu erhalten, das jeweils für Wirtschaft und Gesellschaft nützliche Wissen zu erarbeiten und zu vermitteln. Der indirekte Beitrag ist mindestens so wichtig: Die Universitäten müssen ihre Absolventen befähigen, die Bedeutung des Erfolgsmodells Schweiz zu verstehen und zu würdigen. Zu den tragenden Säulen dieses Erfolgsmodells zählen die direkte Demokratie, der Rechtsstaat, der Föderalismus und das Bewusstsein für den Wert stabiler Institutionen.

Für das Verständnis grundlegender wirtschaftlicher Zusammenhänge stellen Märkte und Wettbewerb Schlüsselbegriffe dar. Sie sind elementar zur Sicherung des Wohlstands genauso wie zur Gewinnung und Nutzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Eine der Aufgaben von Universitäten besteht daher darin, ihren Absolventen und der Öffentlichkeit ein realistisches Bild des Funktionierens und der Bedeutung von Markt und Wettbewerb zu vermitteln. Nur so kann das Erfolgsmodell Schweiz in einer Welt des Wandels Bestand haben.

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Beteiligte Personen

  • Thomas Jordan
    Präsident des Direktoriums

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