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Eigenkapital kommt vor Ausschüttungen, und warum ein Staatsfonds keine gute Idee ist

25. April 2025
117. ordentliche Generalversammlung der Aktionärinnen und Aktionäre der Schweizerischen Nationalbank, Bern

Zusammenfassung

Die Nationalbank wies für das Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von rund 81 Mrd. Franken aus. Nach der Speisung der Rückstellungen verblieb trotz des hohen Verlustvortrags aus dem Vorjahr ein Bilanzgewinn von rund 16 Mrd. Franken. Dies ermöglichte der Nationalbank, eine Dividende auszurichten und einen Gewinn an Bund und Kantone auszuschütten.

Der hohe Jahresgewinn 2024 trug dazu bei, das Eigenkapital zu stärken. Das Eigenkapital muss die Risiken in der Bilanz der Nationalbank spiegeln. Diese Risiken sind hoch und können sich zudem über die Zeit ändern. Vorschläge externer Experten dazu, wieviel Eigenkapital die SNB halten sollte, sind deshalb mit Vorsicht zu geniessen, vor allem dann, wenn sie auf höhere Ausschüttungen und einen geringeren Aufbau des Eigenkapitals abzielen.

Die Ausschüttungen der Nationalbank sind, angesichts der Bilanzrisiken und des begrenzten langfristigen Gewinnpotenzials, keine Selbstverständlichkeit. Die künftigen Gewinne hängen vor allem von den Aktienkursen, dem Goldpreis und den Wechselkursen ab. Wie diese sich entwickeln werden, ist schwer vorauszusagen. Auch ist die Erwirtschaftung eines Gewinns per se kein Ziel der Nationalbank. Sie hat vielmehr das gesetzliche Mandat, die Preisstabilität zu gewährleisten und dabei der kon­junkturellen Entwicklung Rechnung zu tragen.

Die hohen Devisenreserven der Nationalbank haben über die Jahre immer wieder Ideen beflügelt, einen Staatsfonds zu schaffen, der diese Reserven bewirtschaften würde. Die SNB steht solchen Vorschlägen ablehnend gegenüber. Die Nationalbank benötigt den vollen Zugriff auf ihre Devisenreserven. Nur so kann sie ihre Geld- und Währungspolitik umsetzen und das Mandat der Preisstabilität erfüllen. Ein Staatsfonds würde die Geldpolitik erschweren. Zudem könnte ein Staatsfonds nur dann eine höhere Rendite erwirtschaften, wenn er mit seiner Anlagepolitik höhere Risiken einginge als die Nationalbank. Die erhoffte höhere Rendite ginge mit höheren Risiken für den Staat und damit für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler einher.

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Beteiligte Personen

  • Barbara Janom Steiner
    Präsidentin des Bankrats

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