Aufgrund ihrer internationalen Tätigkeit ist die SNB auch im Internationalen Währungsfonds (IWF; Washington, D.C.) und in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD; Paris) vertreten. Um ihre Devisenreserven effizient zu verwalten, verfügt die SNB ausserdem über eine Niederlassung in Singapur.

Singapur

Im Jahr 2013 hat die Schweizerische Nationalbank in Singapur eine Niederlassung eröffnet, um ihre Aktiven in Asien und Ozeanien effizienter zu bewirtschaften. Dieser Schritt erfolgte vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Devisenreserven und der wachsenden Bedeutung der asiatischen Finanzmärkte. Durch die Präsenz der SNB vor Ort wird die Marktabdeckung in Asien ausgeweitet, und Operationen am Devisenmarkt rund um die Uhr werden erleichtert. Die geografische Nähe zu aufstrebenden Volkswirtschaften im asiatisch-pazifischen Raum ermöglicht es der SNB, ein tieferes Verständnis der lokalen Märkte zu entwickeln.

Washington, D.C.

Die Schweiz führt im IWF-Exekutivrat eine Stimmrechtsgruppe mit neun Ländern an. Dieser Exekutivrat setzt sich aus 24 Direktoren zusammen, die jeweils einem eigenen Büro vorstehen. Die SNB und das EFD haben je zwei Vertreter im Büro ihres Exekutivdirektors in Washington D.C. Die Hauptaufgaben des Büros bestehen darin, das Tagesgeschäft des Fonds zu überwachen und sicherzustellen, dass die Positionen der durch die Schweiz geführten Stimmrechtsgruppe adäquat im Exekutivrat vertreten werden. Der Exekutivrat trifft sich üblicherweise mehrmals pro Woche und stützt sich in seiner Arbeit insbesondere auf Unterlagen, die durch das Management und die Mitarbeiter des IWF vorbereitet werden. Das Büro stellt zudem die Koordination zwischen der SNB und dem IWF sicher, beispielsweise während des Länderexamens im Rahmen der Artikel-IV-Konsultation oder während der Frühlings- und Herbsttagung des IWF und der Weltbank.

Paris

Die SNB entsendet einen diplomatischen Vertreter nach Paris, welcher der Ständigen Delegation der Schweiz bei der OECD angegliedert ist. Die Rolle des SNB-Vertreters besteht darin, über (makro)ökonomische, monetäre und finanzwirtschaftliche Themen zu berichten, welche für die SNB von Relevanz sind. Er beobachtet zudem die Entwicklung von OECD-Standards und anderen rechtlichen Instrumenten. Zu den weiteren Aufgaben des Vertreters zählt das Informieren über aktuelle Forschungsarbeiten der OECD, wobei insbesondere neue Trends in der Geschäftswelt, die Digitalisierung und innovative Technologien im Finanzsektor für die Zentralbank von besonderem Interesse sind.

Secondments

Die SNB bietet ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf einer Ad-hoc-Basis Secondments bei multilateralen Institutionen an. Solche Secondments vermitteln Wissen über derartige Organisationen und bieten Erfahrungen aus erster Hand. Die Einsätze sind zeitlich begrenzt und sollen der Kompetenzentwicklung und dem Wissensaustausch dienen sowie die Zusammenarbeit zwischen der SNB und multilateralen Institutionen gezielt fördern. Zusätzlich betreibt die SNB ein Secondment-Programm mit dem Peterson Institute for International Economics, einem Think-Tank in Washington, D.C.